22.03.2018

Das BGE: Befreiung vom Arbeitszwang oder Armutsverwaltung?

Beginn

20:00

Event-Art

Sonstiges

Ort

Juze Backnang

Vertreter der Idee des BGE meinen, dass die Armut, die in unserer Marktwirtschaft zuhause ist, eigentlich überflüssig wäre. Schließlich gibt es beeindruckende Warenberge und Produktivkräfte, weshalb die Möglichkeit der Überwindung der Armut mit Händen zu greifen sei: Es brauche nur eine passenden Dosis „Umfairteilung“ mittels des bedingungslosen Grundeinkommens.
Solche wohlmeinenden Ideen werden seit jeher von den Zuständigen der ‚herrschenden Verhältnisse‘ zurückgewiesen. Sie verweisen schlicht auf diese ‚Zustände‘, die ‚nun mal‘ so sind, wie sie sind. Ein Konter, der an Antikritik nichts zu wünschen übrig lässt: Die marktwirtschaftliche Realität gilt nun einmal und blamiert ihre Kritiker als realitätsferne Träumer.

Doch mittlerweile hat das bedingungslose Grundeinkommen neue, mächtige Freunde gewonnen: Auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos 2017 und anderswo wird der Vorschlag von Industriekapitänen und Konzernvorständen selbstbewusst aufgegriffen: Er gilt als eine Antwort auf die ‚Probleme‘ ihrer schönen neuen ‚Arbeitswelt 4.0‘. Von Problemen also, die Unternehmen in den goldenen Zeiten digitalisierter Weltmarktkonkurrenz mittels Massenentlassungen und Niedriglöhnen auch weiterhin tüchtig herzustellen gedenken. Und auch die Politik denkt über das Grundeinkommen nach; darüber nämlich, ob es nicht ein zeitgemäßer Ersatz für die eine oder andere kompliziert konstruierte Sozialkasse sein könnte. Damit kündigt sie an, sich machtvoll um alle Probleme zu kümmern, die ihr aus Armut und Existenznot erwachsen, mit denen sie auch in Zukunft ganz fest rechnet.

Was das über die Verteilung von Arbeit und Reichtum in dieser Gesellschaft bedeutet, und was allemal an Armut auch mit dem BGE unterstellt ist, wenn über dessen Größe gestritten wird, soll Thema des Vortrags sein.

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